„Während der Grenzbereich im vergangenen Jahrhundert von Differenzierung, Separation, Vorurteilen und Ignoranz den jeweiligen Nachbarn gegenüber geprägt war, ist heute die Notwendigkeit neuerer, inklusiverer Geschichtsnarrative, die Menschen – als auch die Regionen – miteinander verbinden, bedeutender denn je. Aktuell wird auch die Frage brisant, wie sich der grenzüberschreitende Diskurs durch die zunehmenden politischen, (zivil-) gesellschaftlichen und kulturellen Aktivitäten heutiger junger Menschen verändert.“
So lautete der Leitsatz des Projekts Erinnerungskulturen im Grenzraum – Spominske kulture na obmejnem območju. Ein wissenschaftlich-praktisches Projekt zur Kärntner Landesausstellung 2020. Die finanzielle Förderung des Landes Kärnten im Rahmen der Landesausstellung „CarinthiJA 2020“ anlässlich der 100. Wiederkehr des Tages der Volksabstimmung ermöglichte dem Institut für Mehrsprachigkeit und Transkulturelle Bildung der Pädagogischen Hochschule Kärnten - Viktor Frankl Hochschule in den Jahren 2019 und 2020 das Projekt durchzuführen. Ziel des Projektes war es, aus verschiedenen inhaltlichen Strängen grenzüberschreitende, zeitgemäß ansprechende und inklusive didaktische Materialien zu Themen der Erinnerungskultur im Grenzraum zu erstellen. Diese Handreichungen zum Unterricht sind länderübergreifend in Slowenien und Österreich anwendbar und daher zweisprachig.
Auch sollten dabei – im Gegensatz zu den zuvor überwiegend nationalen Narrativen auf die Zeitgeschichte – neue Sichtweisen auf die gemeinsame Vergangenheit ermöglicht werden. Die Materialien wurden von einem wissenschaftlichen Team gemeinsam mit Lehrerinnen und Lehrern aus Kärnten/Koroška und Slowenien erstellt und bearbeitet, zudem wurden aus bereits erfolgreich umgesetzten Projekten Best-Practice-Beispiele gesammelt und in die Ideensammlung zur schulischen Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur aufgenommen.
Im Zuge des Projekts wurde eine empirische Studie mit allen Kärntner Volksschuldirektionen durchgeführt. Dabei wurde der Frage nachgegangen, wie der 10. Oktober an den Volksschulen begangen und thematisiert wird. Die Befragung brachte wichtige Erkenntnisse zur derzeitigen Gestaltung des Unterrichts zu Erinnerungskultur an der Primarstufe.
Daniel Wutti, Nadja Danglmaier und Eva Hartmann stellen die Ergebnisse ihres Forschungsprojekts im Buch Erinnerunskulturen im Grenzraum - Spominske kulture v obmejnem območju dar. Am 9. Oktober 2020 präsentieren Sie es.
Anmeldungsprocedere: Im Dienst stehende Lehrer_innen melden sich bitte per Mail unter Angabe des Namens und der Nummer der Fortbildungsveranstaltung (E5AL01A079) über die Schulleitung bei ivana.anic@ph-kaernten.ac.at (Institut für Mehrsprachigkeit und Transkulturelle Bildung) an. Wir weisen darauf hin, dass zur Eindämmung des Coronavirus die festgelegten Maßnahmen (wie Teilnehmer_innenzahl, Mund-Nasen-Schutzmaske, Abtandhalten) strikt eingehalten werden müssen.