Hochschullehrgang "Prävention, Beratung und Förderung bei Lese- Rechtschreibschwäche und Rechenschwäche"

Die Studierenden des Hochschullehrgangs  

  • erwerben aktuelle Kenntnisse über Definitionen und rechtliche Grundlagen, Ätiologie sowie Möglichkeiten des Erkennens und Klassifizierens von Lese- Rechtschreibschwäche und Rechenschwäche.
  • können motivationale Aspekte in Hinblick auf Kinder mit Lese- Rechtschreibschwäche und Rechenschwäche erläutern und umsetzen, können Dimensionen von Leistungsversagen aus psychologischer und pädagogischer Sicht darlegen und verstehen die Diskrepanz zwischen Gruppen- und Individualnorm.
  • lernen medizinische und klinisch-psychologische Aspekte der Lese- Rechtschreibschwäche (LRS) und Rechenschwäche und aktuelle Forschungsergebnisse über parallel auftretende Störungsbilder wie der Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung, Entwicklungsverzögerungen des Sprechens und der Sprache sowie der Motorik kennen.
  • kennen aktuelle theoretische Grundlagen zum Leseerwerbs und Schreib- bzw. Rechtschreiberwerb im Volksschulalter und können dieses Hintergrundwissen mit praxisrelevanten und evidenzbasierten Förderkonzepten in Hinblick auf lese- rechtschreibschwache und rechenschwache Schülerinnen und Schüler verknüpfen.
  • erwerben Kenntnisse, den Lernstand lese- rechtschreibschwacher und rechenschwacher Schülerinnen und Schüler kontinuierlich zu überprüfen bzw. konkrete pädagogische Leistungstests anzuwenden, auszuwerten, zu analysieren und darauf basierend, evidenzbasierte Fördermaßnahmen (unter Berücksichtigung des jeweils aktuellen Forschungsstandes) für Deutsch Lesen und Schreiben sowie Rechnen abzuleiten und diese Maßnahmen im Unterricht bzw. in der Förderung im Einzel- und/oder Gruppensetting umzusetzen.
  • können ihre erworbenen Kenntnisse unterrichtlichen Handelns in Hinblick auf 
    motivationale Effekte, Wertschätzung und positivem Miteinander umsetzen und lernen, neue Methoden für individuelle Unterstützungsangebote zu entwickeln.
  • kennen Konzepte hinsichtlich Beziehungsarbeit und Elternarbeit und können diese situationsgerecht anwenden und reflektieren.

Zulassungsvoraussetzungen: 

Pädagoginnen und Pädagogen mit abgeschlossener Lehramtsausbildung (APS, AHS).  

Dauer:  

Der Lehrgang dauert vier Semester (acht Module) und wird berufsbegleitend in Form von geblockten Lehrveranstaltungen angeboten.

Hochschullehrgangsarchitektur: 

Die Module im Detail:

Sem.

Modultitel / Inhalte der Lehrveranstaltungen

ECTS

1

Bildungswissenschaftliche Grundlagen

  • Begriffsklärung, Symptomatik, Ätiologie und rechtliche Grundlagen Lese- Rechtschreibschwäche
  • Entwicklungspsychologische Aspekte
  • Theoretische Inhalte des Konzeptes der Neuen Autorität
 

2,5

1

Medizinische Grundlagen und komorbide Störungen  

  • Medizinische Grundlagen
  • Komorbide Störungsbilder wie Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
  • Sprachsystematisches Konzept und Methoden der lautgetreuen Lese- Rechtschreibförderung
 

3,5

2

Didaktisch-methodische Grund­lagen zur Prävention und Förderung bei Lese- Rechtschreibschwäche

  • Klinisch-psychologische Diagnostik
  • Evidenzbasierte Förderkonzepte Lesen und Rechtschreiben 2
  • Der Zusammenhang von Wahrnehmung und Spra­che für das Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens
  • Wissenschaftliche Grundlagen zum Leseprozess
  • Beziehungsarbeit
 

3,5

2

Didaktisch-methodische Grund­lagen zur Prävention und Förderung bei Rechenschwäche

  • Neurologische Voraussetzungen für Rechnenlernen und Prädiktoren für mathematische Kompetenzen
  • Begriffsklärung, Symptomatik, Ätiologie, rechtliche Grundlagen bei Rechenschwäche
  •  Förderpädagogische Konzepte Mathematik
 

3,5

3

Diagnostische Möglichkeiten und Förderung bei Lese- Rechtschreibschwäche

  • Pädagogische Diagnoseverfahren
  • Evidenzbasierte Förderkonzepte für Lesen und Rechtschreiben
  • Der Einsatz von Computersoftware bei Lese- Rechtschreibschwäche
 

3

3

Diagnostische Möglichkeiten und Förderung bei Rechenschwäche 1 und schulpraktische Studien 1

  • Unterschiedliche diagnostische Zugänge bei Rechenschwäche
  • Entwicklung von Förderkonzepten für den basalen mathematischen Bereich
  • Planen und Durchführen von Unterrichtssequenzen  
 

2,5

4

Diagnostische Möglichkeiten und Förderung bei Rechenschwäche 2 und schulpraktische Studien 2

  • Rechtschreibunterricht von der 1.-4. Schulstufe und kontinuierliche Lernstandserfassung
  • Fachdidaktische Inhalte für rechenschwache Kinder in der Grundstufe 2
  • Planen, Durchführen und Evaluieren von Unterrichts- bzw. Trainingseinheiten   
  • Reflexion und Coaching
 

4

4

Individuelle Förderpläne und Coaching

  • Interpretation von psychologischen Befundberichten und Erstellen von individuellen Förderplänen
  • Elternarbeit im Kontext von Lernstörungen
  • Coaching und Schreibberatung Abschlussarbeit
 

4,5

 

Summe:

27

Studienleistung:  

27 ECTS-Anrechnungspunkte

Abschluss:

Der berufsbegleitende Hochschullehrgang beginnt im WS 2020/21, dauert vier Semester und wird mit einem Hochschullehrgangszeugnis abgeschlossen,

  • wenn die erforderlichen Leistungen und Prüfungen für die positive Absolvierung aller Lehrveranstaltungen der acht Module erbracht wurden,
  • wenn die verfasste Abschlussarbeit positiv beurteilt wurde und  
  • wenn die Anwesenheit in allen Lehrveranstaltungen und in den Schulpraktischen Studien im formal vorgegebenen Ausmaß erfüllt wurde.

 

Hochschullehrgangsleiterin und Ansprechperson:

HS-Prof. MMag. Dr. Karin Herndler-Leitner BEd

E-Mail: karin.herndler@ph-kaernten.ac.at 

Tel: +43 (0) 463 508 508 - 116