Luise Reddemann: Wie viel Sinn macht die Beschäftigung mit transgenerational weitergegebenen Traumata?

In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, wie sich über Generationen weitergegebene traumatisierende Erfahrungen auch nach langer Zeit noch schädigend und/oder belastend auswirken können.

Dies gilt derzeit vor allem für Erfahrungen der Eltern- und Großelterngeneration im 2. Weltkrieg und der NS-Zeit. Sich damit auseinanderzusetzen durch historisch geleitetes Erforschen der Erfahrungen der Vorgenerationen innerhalb und außerhalb der Familien kann als sinnhaft erfahren werden, nicht zuletzt für eine Versöhnung zwischen den Generationen.

Im Vortrag werden Erkenntnisse aus der Psychotherapie und Geschichte erläutert. 

Luise Reddemann, Jahrgang 1943. Approbation als Ärztin 1970, Fachärztin für Nervenheilkunde 1975. Ab 1985 bis Ende 2003 Leitende Ärztin einer psychosomatischen Klinik. Fachärztin für psychotherapeutische Medizin 1995 nach Einführung der Facharztbezeichnung. Während der Klinikjahre intensive Beschäftigung mit komplex traumatisierten Patientinnen und Patienten und Entwicklung eines Behandlungskonzeptes, die „Psychodynamisch imaginative Traumatherapie“. Seit 2004 Privatpraxis und Lehrauftrag Psychologische Fakultät Universität Klagenfurt. 2007 Honorarprof. für medizinische Psychologie und Psychotraumatologie an der Universität Klagenfurt. 

Zahlreiche Publikationen zur Psychotraumatologie.