Feldforschung im mehrsprachigen Karnien (Friaul)

Exkursion nach Timau-Cleulis

Das Kollegium des Instituts für Mehrsprachigkeit und Transkulturelle Bildung der Pädagogischen Hochschule Kärnten hat im September 2019 eine Exkursion in die karnische Tallandschaft der Region Friaul Julisch Venetien unternommen. Im Zuge der Feldforschung wurde auch der Besuch der Ausstellung „Maestri“ in Illegio und die Hospitation in der mehrsprachigen Primarschule von Timau-Cleulis durchgeführt.

Im kleinen Bergdorf Illegio in der Gemeinde Tolmezzo werden seit 16 Jahren Kunstausstellungen zu kulturellen Themen veranstaltet. In der heurigen Schau zeigen namhafte Künstlerinnen und Künstler ihre Interpretationen zum Thema „Maestri“, d.h. Lehrmeister, Erzieher, Dozentinnen/Dozenten und Lehrerinnen/Lehrer. Ihnen allen ist die Ausstellung gewidmet, weil alle Menschen im Laufe des Lebens „Meastri“ begegnet sind und einige von ihnen sogar besondere Spuren in uns hinterlassen haben. Unter der fachkundigen Führung von Frau Baumgardt konnten die Kolleginnen und Kollegen der PHK mehr als 40 Kunstwerke aus ganz Europa aus der Zeit zwischen dem 12. und 20. Jahrhundert bewundern.

Die Hospitation in der Primarschule von Timau-Cleulis war insbesondere für das Thema des mehrsprachigen Unterrichts von Bedeutung: Neben den „großen“ Sprachen wie Italienisch, Englisch und Deutsch, sind an diesem Schulstandort auch einheimische „Kleinsprachen“ vorhanden. Diese Primarschule wird von Schülerinnen und Schülern von Cleulis und Timau/Tischlbong besucht. Timau/Tischlbong und Cleulis sind zwei Ortschaften der Gemeinde Paluzza, in denen ein alter Kärntner Dialekt (Tischlbongarisch) bzw. ein hochkarnischer friaulischer Dialekt (Cleulan) gesprochen wird. Das Kollegium der PHK konnte an didaktischen Aktivitäten der Schüler/innen in beiden lokalen Sprachen teilnehmen und im Anschluss mit den Lehrer/innen der Schule darüber diskutieren.