Das 2018 im Ministerrat beschlossene Pädagogik-Paket bündelt sieben zentrale Maßnahmen, die in der Volksschule, der Mittelschule, in allen AHS-Unterstufen und auch in der Sekundarstufe II den kompetenzorientierten Unterricht österreichweit intensivieren werden.

Schuleingangsscreening (SES)

Schuleingangsscreening (SES)

In der 2018 erlassenen Schulreifeverordnung sind erstmals österreichweit einheitliche Kriterien zur Überprüfung der Schulreife festgelegt. Mit dem neuen Schuleingangsscreening wurde ein Instrument zur förderorientierten Diagnostik entwickelt, mit dem jene Fertigkeiten bei Kindern im Zuge der Schülereinschreibung festgestellt werden können, die für den Schuleintritt relevant sind. Das Schuleingangsscreening unterstützt Pädagoginnen und Pädagogen bei der Einschätzung der Schulreife und liefert zusätzlich wichtige Informationen über einen allfälligen Förderbedarf.

» Schuleingangsscreening Veranstaltungen 2022/23 – Primarstufe

Kompetenzorientierte Lehrpläne in der Volksschule und in der Sekundarstufe I (LP)

Kompetenzorientierte Lehrpläne in der Volksschule und in der Sekundarstufe I (LP)

Die neuen Lehrpläne für Volksschulen und die Sekundarstufe I – Mittelschule und Unterstufe der AHS – bilden den Wandel vom lehrstofforientierten zum kompetenzorientierten Unterricht ab. Die Lehrpläne sind inhaltlich kohärent und aufeinander abgestimmt. Sie erleichtern dadurch einen fließenden Übergang von der Primarstufe in die Sekundarstufe I. Durch ihre konsequente Neuausrichtung auf bestimmte Kompetenzen bieten sie größere Freiräume für eine zeitgemäße und zukunftsorientierte Unterrichtsgestaltung. Mit den neuen Lehrplänen soll eine umfassende (reflexive) Grundbildung sichergestellt werden.

Der stärkere Fokus auf fächerübergreifende Themen forciert die Zusammenarbeit zwischen Lehrerinnen und Lehrern über Fachgrenzen hinweg.

Kompetenzraster (KR)

Kompetenzraster (KR)

Die Kompetenzraster stehen in enger Verbindung mit den neuen Lehrplänen. Sie konkretisieren die dort festgelegten Kompetenzbeschreibungen in Form von „Can-Do-Statements“ für unterschiedliche Anforderungsniveaus und machen diese für die Praxis greifbarer. Als pädagogisches Instrument unterstützen Kompetenzraster Lehrerinnen und Lehrer bei der Semester- beziehungsweise Jahresplanung und können als Grundlage für die konkrete Unterrichtsplanung und die Erstellung von Lernaufgaben genutzt werden. Gleichzeitig helfen sie dabei, den Lern- und Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler einzuschätzen und in Bezug zu den zu erreichenden Lernzielen zu setzen. Sie erleichtern dadurch einerseits die gezielte Differenzierung und Individualisierung des Unterrichts und können andererseits als Grundlage für Gespräche mit Schülerinnen und Schülern sowie Erziehungsberechtigten im Zuge der formativen Leistungsrückmeldung genutzt werden.

Die Novelle zur Leistungsbeurteilungsverordnung (LBVO-N)

Die Novelle zur Leistungsbeurteilungsverordnung (LBVO-N)

Mit der LBVO-N(ovelle) wird die Kompetenzorientierung auch bei der Leistungsfeststellung und -beurteilung stärker verankert. Sie verbindet die Leistungsfeststellung mit einer lernförderlichen Rückmeldung zu erworbenen Kompetenzen und sorgt dafür, dass die Notengebung transparenter und nachvollziehbarer wird. Durch die Betonung der Formenvielfalt der Leistungsfeststellung wird sichergestellt, dass die Beurteilung den unterschiedlichen Leistungspotenzialen der Schülerinnen und Schüler gerecht wird.

Die individuelle Kompetenzmessung (iKMPLUS)

Die individuelle Kompetenzmessung (iKMPLUS)

Die iKMPLUS stellt eine Weiterentwicklung der Bildungsstandardüberprüfungen (BIST-Ü) und der Informellen Kompetenzmessung (IKM) dar und wird diese ab dem Schuljahr 2021/22 ablösen beziehungsweise ergänzen.

Als standardisiertes Instrument dient die iKMPLUS der Erhebung des Lernstands von Schülerinnen und Schülern in ausgewählten Kompetenzbereichen der Unterrichtsfächer Deutsch, Mathematik und Englisch. Die Ergebnisse unterstützen die Pädagoginnen und Pädagogen in ihren Planungen für die individuelle Förderung und die Unterrichtsentwicklung. Gleichzeitig schaffen die Ergebnisse eine umfassende Datenbasis für das Schulqualitätsmanagement und das Bildungsmonitoring.

 

Das Bildungs- und Berufsorientierungstool „Deine Zukunft“ (BBO-Tool)

Das Bildungs- und Berufsorientierungstool „Deine Zukunft“ (BBO-Tool)

Das BBO-Tool dient dazu, den Prozess der Bildungs-, Berufs- und Lebensorientierung gut zu starten. Es ermöglicht einen genauen Blick auf grundlegende Laufbahngestaltungskompetenzen, schulische Fächer­interessen und ausgewählte Aspekte für Schulerfolg. Damit sorgt das BBO-Tool für eine Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler, der Erziehungsberechtigten sowie der Lehrerinnen und Lehrer für die nächsten notwendigen Schritte im Prozess der Berufsorientierung beziehungsweise Bildungslaufbahnplanung. Neben konkreten Handlungsempfehlungen für Schülerinnen und Schüler liefert es auch weiterführende Impulse für den BO-Unterricht.

» BBO-Veranstaltungen 2022/23

Bildungspflicht

Bildungspflicht

Mit der Bildungspflicht soll sichergestellt werden, dass nach Möglichkeit alle Schülerinnen und Schüler Mindeststandards in Deutsch, Englisch und Mathematik erreichen. Dazu ist vor allem eine gezielte Förderung der Schülerinnen und Schüler während der allgemeinen Schulpflicht notwendig. Für Schülerinnen und Schüler, die für das Erreichen der Mindeststandards mehr Zeit benötigen, werden zielgruppengerechte Förderangebote entwickelt, um Lerndefizite auszugleichen. Diese können längstens bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres in Anspruch genommen werden.