4. Interaktion Elementar Kärnten [ONLINE]
Kind im Fokus - KindgeRECHT handeln in elementarpädagogischen Einrichtungen
Vorankündigung
Die 4. IEK wird am 20.01.2024 von 09:00-13:00 stattfinden. Die Veranstaltung stellt diesmal Kinder und ihre Rechte und Bedürfnisse in den Fokus.
Aufgrund der Abstimmungsergebnisse und Rückmeldungen zur IEK im vergangenen Jahr, wird die Veranstaltung samstags und im Onlineformat fortgeführt.
Nähere Informationen folgen. Wenn Sie diese per Mail zugeschickt bekommen wollen, können Sie sich hier in die Interessentenliste zur IEK eintragen.
Wir freuen uns auf eine zahlreiche Teilnahme.
Nachlese zur 3. Interaktion Elementar Kärnten - FachKRAFT im Fokus
Rund 100 Teilnehmer*innen aus elementaren Bildungseinrichtungen, deren Trägerorganisationen und zuständigen Landesabteilungen, sowie der Aus- und Fortbildungsinstitutionen nahmen am 21.01.2023 an der 3. interaktion elementar kärnten teil.
Anlässlich des Tags der Elementarbildung, der jährlich am 24.1. diesen Bildungsbereich in den Fokus rückt, wurde heuer der zunehmende Personalmangel und damit das Thema „Elementarpädagogische Professionalität zwischen Qualität und Notbetrieb“ ins Zentrum der Tagung gestellt.
Ausgangspunkt war die Frage, wo die ausgebildeten Elementarpädagog*innen sind – warum gehen viele Absolvent*innen nicht ins Feld oder steigen aus dem Berufsfeld aus? Ergebnisse einer Umfrage der Pädagogischen Hochschule Kärnten zeigen die Gründe für die Unattraktivität des Berufsfeldes auf:
- das niedrige Gehalt und fehlende Aufstiegschancen
- unpassende Rahmenbedingungen (Gruppengrößen, Betreuungsschlüssel, Zeitressourcen für Planung und Reflexion, Unterstützungsstrukturen)
- psychische und physische Belastungen (Verantwortung, hohe Ansprüche, Lärm)
Würde sich dies stark verbessern, könnten sich 44 % der Berufsaussteiger*innen durchaus vorstellen, wieder ins Feld einzusteigen. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Beruf selbst durchaus ansprechend ist und als sinnvoll erlebt wird. Dies kann man auch an den Antworten der Teilnehmer*innen der Tagung erkennen, die folgende Begriffe als Motivation für ihr Verbleiben im Berufsfeld nennen:
Den Blick auch auf diese positiven Aspekte des Berufs zu lenken, war ein Ziel der 3. interaktion elementar kärnten – denn damit können Kraftquellen sichtbar und damit für das System auch nutzbar gemacht werden. In einer Darstellung der Dynamik der Personalsituation anhand der Ergebnisse der deutschen HiSKiTa – Studie (Klusemann, Rosenkranz & Schütz, 2020) wurde deutlich, wie wichtig diese Suche nach Ressourcen ist, um das Feld zu stabilisieren und negative Dynamiken aufzuhalten.
Auch im Hauptvortrag von Univ.-Prof.in Dr.in Cathrine Walter-Laager wurde herausgearbeitet, welche Aspekte pädagogischen Handelns trotz begrenzter Ressourcen in den Fokus gerückt werden sollten und so auch zu mehr Zufriedenheit beitragen können.
Auf Basis der Selbstbestimmungstheorie (Deci & Ryan, 1985) wurde dann in 3 Fokusgruppen gemeinsam mit den Teilnehmer*innen darüber nachgedacht und diskutiert, wie die Grundbedürfnisse Autonomie, soziale Eingebundenheit und Kompetenzerleben im beruflichen Alltag erfüllt werden können und somit die Berufsmotivation erhalten werden kann.
Es zeigte sich, dass gerade die Ressource Zeit für eine intensive Kommunikation im Team und mit anderen, insbesondere den Kindern und Eltern, aber auch mit anderen Kooperationspartner*innen ein zentraler Hebel für die Erfüllung dieser drei grundlegenden motivationsunterstützenden Bedürfnisse ist, insbesondere wenn diese mit fachlichem Wissen, Führungsqualität und Gesprächskompetenzen verbunden ist.
Daraus lässt sich ein klarer Handlungsauftrag an alle Ebenen des Systems – von den einzelnen Gruppen, den Einrichtungen, den Träger*innen bis hin zu Verwaltung und Aus-, Fort- und Weiterbildungssystemen ableiten:
Für eine Stabilisierung des Systems ist es notwendig Zeitressourcen und Strukturen zu schaffen, um den fachlichen Austausch und die Kommunikation und Kooperation zu unterstützen und als Quelle für Autonomie, soziale Eingebundenheit und Kompetenzerleben zu nutzen.
Materialien:
Folien zum Problemaufriss (Strauß & Nuart)
Zum Veranstaltungsformat:
„Interaktion Elementar Kärnten“ ist eine Kooperation der Pädagogischen Hochschule Kärnten, der Bundes-Bildungsanstalt für Elementarpädagogik Kärnten und der Berufsgruppe der elementaren Bildungseinrichtungen Kärntens.
Die Veranstaltung lädt zum österreichischen Tag der Elementarbildung (24.01.) Verantwortliche aus Wissenschaft und Praxis, aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft, aus Ausbildung und Interessensvertretung zum Austausch ein.